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EILMELDUNG

Born, 05.12.2023

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Wie wir hier umfänglich berichtet haben, kam es vor ca. 6 Wochen dazu, dass unsere Tiere von der Vogelschutzinsel Kirr im Barther Bodden abgeschwommen sind und sich in den nahegelegenen Weidebereich auf der anderen Uferseite begeben haben.

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Die Tiere sind wohlauf und wurden mittlerweile in den Stall nach Born gefahren. Die noch auf der Insel Kirr verbliebenen Tiere lassen sich nach wie vor leider nicht von Mensch oder Pferd treiben und folglich von der Insel bringen. Die nach der Sturmflut unternommenen Versuche blieben leider ebenfalls ohne Erfolg. Daher füttern wir hier regelmäßig Kraftfutter zu, um die Tiere weiterhin anzulocken und sie hoffentlich zeitnah von der Insel zu holen. Wir stehen mit allen beteiligten Institutionen nach wie vor in engem Austausch und sondieren die Lage stetig neu.

 

An uns sind vermehrt Fragen herangetragen worden, die sich auf den Umgang mit Rindern beziehen, die zu dieser Jahreszeit noch draußen stehen. Wir freuen uns über dieses allgemeine Interesse und informieren gerne sachlich richtig und transparent zu diesen Fragen. Für den Laien, aber auch für fachlich versierte Kolleginnen und Kollegen kann es befremdlich sein, wenn man bei eisigen Temperaturen von – 3 Grad Celsius und Schnee, Rinder auf der Wiese stehen sieht. Schnell stellt man sich die Frage, warum die Tiere frieren müssen und auch keine Nahrung bekommen.
So schlimm ist es glücklicherweise nicht, denn die Wohlfühltemperatur einer Kuh liegt im Durchschnitt bei ca. – 5 bis + 15 Grad Celsius. Darüber hinaus wird der Nahrungsbedarf unserer Kühe stets durch das umsichtige und ausreichende Füttern unser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichergestellt.

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Wir bedanken uns an dieser Stelle für Jede und Jeden, der uns gefragt hat und freuen uns auch in Zukunft weiter zu informieren.
Darüber hinaus melden wir uns hier natürlich, wenn es etwas Neues gibt in Bezug auf unsere Rinder auf der Insel Kirr.

Bis dahin wünschen wir Allen eine schöne und besinnliche Adventszeit!

 

Viele Grüße

Euer Gut-Darß Team

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Kirrabtrieb - Sturmflut stellt Landwirtschaftsbetrieb vor neue Herausforderungen

Born, 21.10.2023

16:30h: Wir sind sehr glücklich und erleichtert darüber, dass wir ca. 330 unserer Tiere wohlauf sichern konnten. Sie stehen in einem eingezäunten Weidebereich. 

Ungefähr 30 Tiere sind weiterhin auf der Insel Kirr. Den Umständen entsprechend verhalten sie sich aber ruhig. 

Der Wasserstand ist um ca. 20cm gefallen und sinkt weiter. Die Situation auf der Kirr wird sich weiter entspannen. 

Leider haben wir zwei Tiere verloren. Wir gehen davon aus, dass diese beim Abschwimmen verendet sind. Die Kadaver der toten Tiere sind bereits geborgen worden.

Wir danken allen Unterstützern, die uns geholfen haben und mit den Gedanken bei uns waren. 

Vor allem möchten wir aber unseren Mitarbeitern danken, die seit gestern rund um die Uhr im Einsatz waren für unsere Tiere! 

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14:00 Uhr: Ca. 330 Tiere stehen nun auf dem Festland in einem Weidebereich, machen einen guten Eindruck und fressen bereits. Auf der Kirr selbst befinden sich jetzt noch ca. 30 Tiere, doch auch diesen scheint es gut zu gehen. Eine kleine Gruppe Tiere hatte sich bereits gestern von der Herde getrennt und steht nach wie vor isoliert. Aber auch diesen Tieren geht es nach unseren Beobachtungen gut. Alle sich noch auf der Kirr befindlichen Kühe fressen und wirken ruhig. Durch den sinkenden Wasserspiegel entspannt sich die Lage zusehends und die kleine Truppe alleinstehender Kühe wird sicherlich auch bald wieder zu ihren Artgenossen ziehen können. Uns Team ist nach wie vor im Einsatz.

11:30 Uhr: Ein Großteil der Tiere hat sich nun ins Wasser begeben und ist über den kürzesten Weg ans Festland geschwommen. Das Team vom Gut Darß ist vor Ort und beherrscht die Lage. 

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08.00 Uhr:

Die Nacht und damit wohl auch das Schlimmste, ist überstanden!

Die Kühe stehen noch immer auf der Kirr. Die Kollegen beobachten die Situation weiterhin und wir hoffen nun, dass sich das Wasser schnell zurück zieht.

  

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Born, 20.10.2023

 

Wir als Mutterkuh haltender Landwirtschaftsbetrieb bewirtschaften seit nun knapp 30 Jahren mit unseren Kühen die sich im Nationalpark Vorpommersche-Boddenlandschaft befindliche Insel „Kirr“ und tragen damit aktiv zum Naturschutz bei, um bspw. Rastplätze für Kraniche zu sichern.

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In diesem Jahr werden wir als moderner Landschaftspflegebetrieb jedoch besonders gefordert, gerade vor dem Hintergrund der drohenden Sturmflut.

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Neben den bereits vielen Versuchen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kühe von der Insel mithilfe der Fähre „Seekuh“ abzutreiben, wurden die Kühe unseres Betriebes parallel aus den potenziellen Überflutungsbereichen auf höher gelegene Flächen umgesetzt. In Bezug auf den „Kirr“ blieb trotz stetiger Lockfütterung, dem Versuch, die Tiere mit einer Menschenkette von mehr als 20 Personen und Zaunband zu treiben und sogar die Tiere mit Pferden in den Ferchbereich zu geleiten, das unermüdliche Bestreben bisher ohne Erfolg. Auch, weil das Nahrungsangebot auf der Insel nach wie vor mehr als ausreichend für die Tiere ist.

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Die am gestrigen Donnerstag eintretende Sturmflut lässt die Lage nun angespannter werden und veranlasst uns schließlich dazu, proaktiv auf die Öffentlichkeit zuzugehen, um auch sachlich richtig über den aus unserer Sicht möglichen Ablauf zu informieren.

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Der letzte Versuch die Tiere mit Pferden in den Ferchbereich zu treiben, blieb leider erfolglos und musste, wie bereits auch zuvor, aufgrund der Witterung und erschöpften Pferden abgebrochen werden.

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Um keinen unnötigen Stress bei den Tieren zu erzeugen, wurde von einer weiteren „Aktion“ mit Menschen abgesehen.

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Durch das vorausschauende Handeln unserer Mitarbeiter, haben wir als Partner des Nationalparks Vorpommersche-Boddenlandschaft, bereits frühzeitig die zuständigen Behörden und Institutionen über die Situation informiert, darunter das Veterinäramt, die umliegenden Feuerwehren und den Nationalpark.

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Die seit gestern nahende, mögliche Sturmflut, verschärft die Situation bedauerlicherweise weiter. Dennoch arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landwirtschaftsbetriebs unter Hochdruck daran, die möglichst besten Voraussetzungen zu schaffen, den Versuch des Abtriebs zum Anfang der nächsten Woche fortzusetzen. Darüber hinaus beobachten wir die Situation vor Ort stetig.

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Für den Fall der Fälle, dass die Tiere in das Wasser gelangen sollten und anfangen zu schwimmen, was Kühe sehr wohl können, sind umfangreiche Vorkehrungen am Festland getroffen worden, um einen Übergang in einen Weidebereich zu gewährleisten.

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Stets im Fokus aller beteiligten Parteien und vor allem im Fokus des Landwirtschaftsbetriebes stehen dabei die Faktoren Tierwohl und Stressreduktion.


Festzuhalten bleibt, dass keine akute Lebensgefahr für die Tiere besteht.

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Wichtig ist es uns aber auch darauf hinzuweisen, dass bei etwaigem Zustandekommen von Begegnungen mit möglicherweise an Land geschwommenen Tieren aufgrund des erhöhten Stressniveaus der Tiere potenzielle Gefahrensituationen durch Annäherungsversuchen nicht auszuschließen sind.

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Bitte versuchen Sie  nicht, die Tiere in Eigeninitiative einzufangen!

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Wir bitten Sie, sich bei Sichtung von angelandeten Tieren umgehend bei uns zu melden, um ein möglichst komplikationsloses Einfangen der Tiere zu ermöglichen.

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Bereits vorab möchten wir uns an dieser Stelle bei allen beteiligten Institutionen für Ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Insbesondere jedoch bei dem Nationalpark und den ortsansässigen Feuerwehren und Seenotrettungen, für die Zusicherung der notwendigen Unterstützung.

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